Irgendwannmal kam das Alter in dem alle, wirklich alle, Knie unserer Jeans abgerockt wurden. Das Kind ging mit intakten Hosen zur Schule und kam zurück wie ein in die Jahre gekommener Heavy Metal Rockpapst. Dummerweise kriegt man auf Flohmärkten ab einer bestimmten Größe nur sehr viele Hosen die nur ein paar hauchdünne Fäden davon entfernt sind genauso auszusehen. Ich behelfe mir mit zwei verschiedenen Methoden, hier die erste:
Methode 1: Löcher samt Umgebung ausmerzen, Schnittkante kaschieren.
Die radikalere Methode, die allerdings voraussetzt dass die Hose im Sommer noch passt oder ein Geschwisterchen zur Hand ist das die Hose aufträgt.
Step 1: Hose sorgenvoll betrachten
Step 2: nicht zimperlich sein, ab damit! Wenn sie lang genug sind kann man die abgeschnittenen Beine noch als Sohlen für Hausschuhe verwenden, oder sie sogar als Sohlen an gemütliche warme Wollsocken annähen.
Step 3: Was mache ich jetzt dran? Natürlich kann man einfach umnähen, aber ich wollte es etwas hübscher haben. Spitze soll es sein.
Step 4: Hosenbeinumfang ermitteln, Spitze zu einem Ring mit gleichem Umfang stecken
Sicher könnte man auch die Seitennaht der Hose etwas öffnen, die Spitze auch lose annähen und am Ende dann beide Nähte wieder zusammen verschliessen. Passt mir aber nicht in den Kram, und da ich nicht nur in meiner Badewanne, sondern auch in meinem zugemüllten Nähzimmer Kapitän bin wird hier von oberster Stelle entschieden dass die Ringmethode die Beste ist.
Step 5: Spitze zum Ring zusammennähen
Step 6: Spitzenring an die Hose stecken, dabei darauf achten dass die Naht des Spitzenringes an der Hosennaht gesteckt wird
Aufmerksame Leser werden bemerken, dass ich nicht den Ring rechts auf rechts gesteckt habe um ihn nach dem Annähen umzuklappen. Das ist nicht nötig, denn man sieht die Naht nach dem Annähen kaum.
Step 7: Annähen und am Ergebnis erfreuen
Kleine Eintrübung: ich habe nur Jungs und weiss nun garnicht so genau was ich damit anstellen soll. Also habe ich aus alten Hemdsärmeln das ganze nochmal in Jungenversion genäht: